Als KI-Engineer verfolge ich die Entwicklungen bei OpenAI mit grossem Interesse. Der Release von o1 (ursprünglich unter dem Codenamen "Strawberry" bekannt) markiert einen bedeutenden Fortschritt in der KI-Entwicklung – nicht wegen revolutionärer neuer Architekturen, sondern durch einen fundamental anderen Ansatz beim "Denken".
Das Besondere an o1 ist seine Fähigkeit zur Reflexion. Anders als frühere Modelle, die sofort mit der Antwortgenerierung beginnen, nimmt sich o1 etwa 50 Sekunden Zeit zum "Nachdenken". Während dieser Phase durchläuft es verschiedene Gedankenschritte, bevor es eine Antwort formuliert. Interessanterweise zeigt OpenAI den Nutzern nur einen kleinen Teil dieser internen Prozesse – obwohl für die komplette Verarbeitung deutlich mehr Tokens berechnet und auch berechnet werden.
Die Entwickler bei OpenAI berichten von einer fast beunruhigenden Beobachtung: o1 denkt erstaunlich menschlich. Es macht ähnliche logische Fehlschlüsse wie Menschen und findet ähnliche Wege, diese zu korrigieren. Besonders interessant: Das Modell funktionierte erst richtig gut, nachdem ihm eine Art "Persönlichkeit" gegeben wurde – ein Hinweis darauf, dass menschenähnliches Denken vielleicht mehr erfordert als pure Logik.
In Benchmarks, besonders bei Coding und komplexen Reasoning-Aufgaben, übertrifft o1 alle bisherigen Modelle deutlich. Mit einem geschätzten IQ von 120-125 (im Vergleich zu 96-98 bei früheren Modellen) erreicht es erstmals ein überdurchschnittliches menschliches Niveau. Allerdings – und das ist wichtig zu verstehen – ist o1 nicht für alle Aufgaben die beste Wahl. Für einfache Übersetzungen oder das Verfassen standardisierter Texte sind die älteren Modelle oft effizienter.
Sam Altman, CEO von OpenAI, sieht in der Reflexionsfähigkeit von o1 einen wichtigen Schritt Richtung AGI (Artificial General Intelligence). Die Vision ist, dass künftige Versionen nicht nur 50 Sekunden, sondern Tage über komplexe Probleme nachdenken können – ähnlich wie Menschen bei der Forschung. Altman prognostiziert das Erreichen von AGI innerhalb der nächsten 1000 Tage.
Die aktuelle Implementation von o1 wirft auch Fragen auf. Das Modell-Chaos bei der Auswahl (o1, o1-mini, GPT-4, etc.) überfordert viele Nutzer. Eigentlich sollte die KI selbst entscheiden können, welches Modell für welche Aufgabe am besten geeignet ist. Auch der erhöhte Energieverbrauch durch die längeren Verarbeitungszeiten ist kritisch zu sehen.
Als Technologe sehe ich o1 als wichtigen Meilenstein, aber nicht als revolutionären Durchbruch. Der Erfolg des Reflexionsansatzes wird wahrscheinlich zu ähnlichen Implementierungen bei anderen Anbietern und in Open-Source-Projekten führen. Die wahre Innovation liegt nicht in der Modellarchitektur, sondern in der Art, wie wir KI-Systeme zum "Nachdenken" bringen können.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob andere Anbieter ähnliche oder bessere Ansätze entwickeln. Als Nutzer bleibe ich bewusst nicht loyal zu einem einzelnen Anbieter – ich nutze jeweils das Modell, das für meine aktuellen Anforderungen am besten geeignet ist. Diese gesunde Konkurrenz wird die weitere Entwicklung der KI-Technologie vorantreiben.
OpenAI o1 zeichnet sich durch seine einzigartige Reflexionsfähigkeit aus. Das Modell nimmt sich etwa 50 Sekunden Zeit zum 'Nachdenken', bevor es antwortet. Während dieser Phase durchläuft es verschiedene Gedankenschritte, ähnlich menschlichen Denkprozessen. Diese Reflexionsphase und die implementierte 'Persönlichkeit' führen zu deutlich besseren Ergebnissen bei komplexen Aufgaben.
O1 erreicht einen geschätzten IQ von 120-125, deutlich höher als frühere Modelle mit 96-98. Es übertrifft bestehende Modelle besonders in Coding und komplexen Reasoning-Aufgaben. Allerdings ist es nicht für alle Aufgaben optimal - bei einfachen Übersetzungen oder Standardtexten können ältere Modelle effizienter sein.
Sam Altman, CEO von OpenAI, sieht o1's Reflexionsfähigkeit als wichtigen Schritt Richtung AGI (Artificial General Intelligence). Die Vision ist, dass künftige Versionen tagelang über komplexe Probleme nachdenken können, ähnlich menschlicher Forschungsarbeit. OpenAI prognostiziert das Erreichen von AGI innerhalb der nächsten 1000 Tage.
Hauptkritikpunkte sind das komplexe Modell-Chaos bei der Auswahl (o1, o1-mini, GPT-4, etc.), das Nutzer überfordert, sowie der erhöhte Energieverbrauch durch längere Verarbeitungszeiten. Auch wird kritisiert, dass die KI nicht selbst das optimale Modell für spezifische Aufgaben auswählen kann.
Während der 50-sekündigen Reflexionsphase durchläuft o1 verschiedene interne Gedankenprozesse, wobei deutlich mehr Tokens berechnet werden als dem Nutzer angezeigt werden. Das System macht dabei ähnliche logische Fehlschlüsse wie Menschen und entwickelt vergleichbare Korrekturmechanismen.
O1 eignet sich besonders für komplexe Aufgaben wie Programmierung und logisches Schlussfolgern. Bei Aufgaben, die tiefgehendes Nachdenken und mehrschrittige Problemlösung erfordern, zeigt das Modell seine Stärken. Für einfache, routinemässige Aufgaben können jedoch ältere oder spezialisierte Modelle effizienter sein.
O1 markiert einen wichtigen Meilenstein in der KI-Entwicklung, besonders durch seinen Reflexionsansatz. Es wird erwartet, dass andere Anbieter und Open-Source-Projekte ähnliche Implementierungen entwickeln werden. Die Innovation liegt weniger in der Modellarchitektur als in der Art, wie KI-Systeme zum 'Nachdenken' gebracht werden können.
Die 'Persönlichkeit' von o1 ist ein entscheidender Faktor für seine Leistung. Das Modell funktionierte erst richtig gut, nachdem ihm eine Art Persönlichkeit implementiert wurde, was darauf hindeutet, dass menschenähnliches Denken mehr erfordert als reine Logik. Diese Eigenschaft unterscheidet es von früheren, stärker auf reine Logik ausgerichteten Modellen.
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